SAY EASY!

"Say easy!" findet als Projekt sowohl in Form von Abendvorstellungen im Kulturhaus Dock 4 in Kassel statt, als auch in intensiverer Form als Projekt für Schüler. Es soll in regelmäßigen Abständen mit neuen Inhalten wiederholt werden, um damit nachhaltig wirken zu können.

Sie können dieses Projekt gerne als Gastspiel z.B. an Ihrer Schule buchen. Nehmen Sie dazu einfach Kontakt zu uns auf!

In diesem Projekt suchen Tänzerinnen in Zusammenarbeit und Reflexion mit einer Kunstwissenschaftlerin und einer Künstlerin nach Zugangswegen zum zeitgenössischen Tanz.

Der Zeitgenössische Tanz zeigt im Vergleich zum KIassischen Tanz einen anderen Umgang mit Musik und Bewegung und folgt somit seiner eigenen Ästhetik. Tanzfremdes Publikum sowie auch Zuschauer, die es eher gewohnt sind, klassische Ballette, Operetten, Musicals, genauso aber auch Musikvideos und Jazz / HipHop-Shows zu sehen, stoßen mit ihren bisherigen Sehgewohnheiten bei modernen Tanzabenden Grenzen und finden oft keinen Zugang zum Stück. Gleichzeitig wird aber in Theatern schon seit vielen Jahren verstärkt Zeitgenössischer Tanz gezeigt. Als Konsequenz reagiert das Publikum mit Protest oder mit Rückzug und geht nicht mehr in moderne Tanzinszenierungen. Die Fragen, wie man als Zuschauer mit modernem Tanz umgehen könnte, werden immer dringlicher. Wir möchten durch unser Projekt Zuschauern den Zeit genössischen Tanz nahe bringen, Wahrnehmungs- und Denkmuster aufspüren und Wege auf zeigen, wie man als Zuschauer modernen Tanz „sehen“ und ihm begegnen kann.

Dabei möchten wir uns an zwei Zuschauergruppen wenden:

a) Kinder und Jugendliche ab ca 12 Jahren.

Wie findet ästhetische und kulturelle Bildung für den Bereich Tanz in den Schulen statt? Tanz nimmt in der Regel an Schulen eine spezielle Position ein. Als nicht eigenes Fach ist Tanz in den Sportunterricht eingebunden, als AG angeboten oder im Fach Darstellendes Spiel eingesetzt. Somit ist zumindest das aktive Tanzen abgedeckt. Wie sieht es aber mit dem Sehen aus? Ein Deutschlehrer geht mit seiner Klasse in ein Schauspiel, der Kunstlehrer in eine Ausstellung, der Musiklehrer in ein Konzert. Für Tanz fühlt sich niemand zuständig, da ja dem Tanz im Sportunterricht nach wie vor eine Außenseiterrolle zufällt und viele Sportlehrer sich auch nicht kompetent fühlen. Wir planen für Schulen Vormittags-Vorstellungen. Im Anschluss sprechen wir mit den Schülern über unser Stück und wie es entstanden ist . Sie haben die Möglichkeit, einen Einblick in unsere Arbeitsprozesse zu erhalten, dürfen uns gerne viele Löcher in den Bauch fragen und Kritik ist erwünscht. Im anschließenden Workshop werden wir zu einem Thema aus dem Tanzstück arbeiten und ihnen die Möglichkeit geben, nach dem passiven Sehen durch aktives Erleben und Spüren die Inhalte mit de m eigenen Erleben zu verknüpfen.

b) Erwachsene

Konzeptionell gibt es keine Unterschiede zu den Schülervorstellungen. Eine kulturell reiche Gesellschaft wird vor allem geprägt vom kulturellen Interesse und Bildungsgrad der erwachsenen Bevölkerung, die lebenslang lernt. Wir möchten diesen Lernprozess bewusst in beide Richtungen kommunizieren und standardisierte Rollenbilder in Frage stellen: Es ist nicht allein der Zuschauer, der lernt und der Künstler, der lehrt. Der Zuschauer sollte eine neue "Sehweise" kennenlernen, seine Wahrnehmungsstrukturen überprüfen und erweitern - der Künstler sollte auf gefordert werden, seine Arbeit mit einem "jungfräulichen Auge" zu betrachten und zu reflektieren.

Der Tanzabend - sehen

Wenn es doch immer so leicht wäre mit der Kunst...
In diesem Tanzprojekt befassen sich TänzerInnen mit dem großen Thema des Verstehen- wollens und der Beziehung zwischen Tänzer / Choreograph und dem Publikum. Wie unterschiedlich verpflichtet fühlen sich Tänzer und Choreographen der zeitgenössischen Tanzszene gegenüber dem Publikum in Bezug auf Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit ihrer Inszenierungen? An welches Publikum richtet man seine Arbeit – bewusst oder unbewusst? Welche Erwartungen bringt das Publikum mit in den Raum? Wie erlebt es Tanz auf der Bühne? Diese Fragen bilden die Arbeitsgrundlage für eine Arbeit um Ästhetik, Tanzrezeption, Künstlerego und Klischees im Modernen Tanz für ein Stück über den Tanz und die Tanzszene selbst. Selbstkritisch, humorvoll und offen für Austausch mit dem Publikum mündet es in die Frage nach der ästhetischen Bildung. Wo findet sie statt, und wer fühlt sich in der Verantwortung? Müssen Künstler die Gratwanderung zwischen Plakativität für besseres Verstehen und andererseits Selbstverwirklichung in Kunst für elitäre Gruppen leisten, oder darf man als Künstler vom Publikum erwarten, dass es sich selbst um seine ästhetische Bildung kümmert?

Seitenwechsel - spüren und erfahren

In Kombination zum Tanzstück sind Workshops ( im Anschluss an die Schulvorstellungen ) bzw. Interaktionen auf der Bühne geplant, die dem Zuschauer die Erfahrung ermöglichen, die Perspektive des Tänzers einzunehmen und somit die Rollen zu tauschen. Mit dieser Erfahrung soll er als Zuschauer zukünftig Tanzabend e anders wahrnehmen und erleben. [/accordion-item]
[accordion-item title="Infos für Lehrer"]
SAY EASY! Ein modernes Tanzstück:
sehen - es “untersuchen” - begreifen - diskutieren - selbst aktiv werden - öffnet die Augen für Neues, bietet die Gelegenheit in eine fremde Welt einzutauchen und sich selbst neu zu entdecken.Kunst ermöglicht es uns, neue Erfahrungen zu sammeln und uns weiter zu entwickeln.
Mit diesem Projekt wollen wir Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren die Welt des Tanztheaters erschließen und Ihre Neugierde und Interesse für Tanzkultur wecken. Wie findet ästhetische und kulturelle Bildung für den Bereich Tanz in den Schulen statt? Tanz nimmt in der Regel an Schulen eine spezielle Position ein. Als nicht eigenes Fach wie zum Beispiel in den Niederlanden ist es bei uns in Hessen im Lehrplan in den Sportunterricht eingebunden und wird zum Teil auch als AG angeboten oder im Fach “Darstellendes Spiel” integriert. Somit ist zumindest das aktive Tanzen etwas abgedeckt.
Wie sieht es aber mit dem Sehen aus? Ein Deutschlehrer geht mit seiner Klasse ab und zu in ein Schauspiel, der Kunstlehrer in eine Ausstellung, der Musiklehrer in ein Konzert. Für Tanz fühlt sich niemand so richtig zuständig, denn es fällt dem Tanz im Sportunterricht nach wie vor eine Außenseiterrolle zu und Sportlehrer fühlen sich in diesem Bereich oft inkompetent.Wir planen für Schüler Vorstellungen, nach denen wir im Anschluss mit den Schülern über unser Stück und wie es entstanden ist sprechen.Sie haben die Möglichkeit, einen Einblick in unsere Arbeitsprozesse zu erhalten und selbstverständlich dürfen sie uns gerne viele Löcher in den Bauch fragen und Kritik äußern.Im anschließenden Workshop werden wir zu einem Thema aus dem Tanzstück arbeiten und ihnen die Möglichkeit geben, nach dem passiven Sehen durch aktives Erleben und Spüren die Inhalte mit dem eigenen Erleben zu verknüpfen.
KOOPERATIONSPARTNER SCHULE
Wir möchten unsere Arbeit sehr gerne mit interessierten Pädagogen der Fächer Darstellendes Spiel, Kunst oder Sport verbinden und würden uns freuen, wenn im Vorfeld ein Austausch über Lehrinhalte in Bezug auf Ästhetik und Kunstrezeption statt finden würde.Somit könnte unser Projekt in Zusammenarbeit mit dem Fachlehrer im besten Fall vor- und nachbereitet und in übergeordnete Themen eingebettet werden. Abhängig davon, ob Sie als Klassenlehrer für das Projekt einen Wandertag nutzen können oder als Fachlehrer es in die wöchentliche Unterrichtszeit integrieren möchten, kann es an einem ganzen Schulvormittag kompakt oder auch 2-teilig aufgesplittet statt finde

1.Performance und Reflektion - Bühne, 90 min.
2. Workshop - praktische Reflektion - Bühne oder andere geeignete Räumlichkeit in der Schule, 90 min.

Maximale Teilnehmerzahl: 80 Schüler
Da wir die theoretische und praktische Reflektion mit Blick auf das Alter der Teilnehmer und eventuelle Unterrichtsinhalte vorbereiten möchten, wäre es sinnvoll, wenn die teilnehmenden Kurse / Klassen soweit wie möglich aus demselben oder angrenzenden Jahrgängen kommen.

Pressestimmen:

Das Tanzstück „Say easy“ sucht den Austausch mit dem Publikum
Bein, Hochtief, Fliegen

HNA |Kultur

KASSEL. Was wir immer schon über Tanz wissen wollten, hier hören wir es. Fragen und Antworten aus dem Off. Ja, Tänzerinnen haben es schwer. Sollen die Lebenserfahrung von 50 haben und den Körper von 20. Wollen alle erreichen, aber haben auch ihren eigenen Anspruch. Bettina Paletta im Improvisationslabor liefert dazu Anschauungsunterricht. Drei Begriffe wie Lose gezogen: Bein, Hochtief, Fliegen. Sie entwickelt daraus eine kleine Tanzstudie. So leicht ist das, so schwer.

Ausdrucksstark: Greta Bebenroth und ihr Tanz mit einem Kopfkissen. Foto:? Fischer

Die Tänzerin und Choreografin Pamela Hering hat mit Unterstützung von Kunstwissenschaftlerin Barbara Bergmann „Say easy“, ein Stück über den zeitgenössischen Tanz erarbeitet, Klischees, Wahrnehmung und Ästhetik ins Blickfeld des Publikums gerückt. Wie in einer Collage facettieren sich Interviews aus dem Off mit kleinen Stücken auf der Bühne, sozusagen Theorie und Praxis. Fünf auf der Bühne im Dock 4, in schwarze Kleidchen mit weißen Servierhäubchen und Schürzen gekleidet. Zum Walzer „An der schönen blauen Donau“ verschränken sie klassische Schrittkombinationen mit zeitgenössischem Bewegungsmaterial, Die Pose von damals und das Feeling von heute - witzig ist das, hip und sexy.

Tanz greift Impulse der Gesellschaft auf: Zum Song „I Don’t Like Mondays“ und in der Choreografie von Pamela Hering tanzt die ausdrucksstarke Greta Bebenroth mit einem weißen Kopfkissen - Zärtlichkeit und Aggression einer Kindfrau. Sie schlitzt den Stoff auf, Federn überall. Ein poetisch-irritierendes Stück mit wahrem Hintergrund: Eine 16-Jährige hat ihre Mitschülerinnen erschossen, am liebsten die mit den Daunenjacken, können wir lesen.

Fast sakral mutet die Choreografie von Anna-Lena Tietje an, ein Stück für drei Tänzerinnen zur Bach-Musik, Bewegungsmuster wie Kleinode, in Strenge und Stille gefasst. Und währenddessen ziehen sich die knapp gekleideten Tänzer ihre Kleider an.

Für „Say easy“ wurde stürmisch applaudiert, für Tanzfreunde sollte dieses Stück ein Muss sein.

Von Juliane Sattler

Say easy! Impressionen:

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